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Marktbericht

Diamanten

Rohdiamanten

Im vergangenen Halbjahr waren sowohl die Quantität der verkauften Rohware als auch deren Preise leicht rückläufig. Die großen Minengesellschaften mit ihren „Sightholdern“ nahmen Liefermengen und auch Preise leicht zurück. Die Großabnehmer, allen voran die mengenmäßig mit Abstand größten Abnehmer in Mumbai und Surat, nahmen dies dankbar auf. Trotzdem ist es sowohl für die großen Schleifereien, wie auch für die kleinen deutschen Produzenten nach wie vor schwierig, die passende Rohware zu finden, um eine verkäufliche Ware zu schleifen. Fazit: Der massive Preisanstieg in den vergangenen Jahren war viel zu stark und die Preise für die Rohdiamanten müssten eigentlich noch weiter zurückgehen, um insgesamt eine wettbewerbsfähige Schleifindustrie (große, mittlere und kleine Betriebe) überleben zu lassen.

Geschliffene Diamanten

 Insgesamt war der zurückliegende Berichtszeitraum durch den bereits fast üblichen, ruhigen Geschäftsgang im deutschen und zentraleuropäischen Markt gekennzeichnet. Das Preisniveau war fast unverändert, zuweilen gab es Angebote auf leicht reduziertem Niveau. Ab und an wurden große Partien zu niedrigen Preisen angeboten. Dies war offensichtlich der Kreditklemme geschuldet, in der sich eine Reihe von Unternehmen in Indien ausgesetzt sehen, weil deren Banken eine beachtliche Rückführung der Kreditlinien betreiben. Für die Zeit nach den Sommerferien hoffen Schleifereien und Händler auf angemessene Umsätze für das Weihnachtsgeschäft, wenngleich große Schleifereien in Indien ihre Produktion vermindert haben.

 

Gewicht                   

Stufe    Nachfrage                            Preistendenz

 

1 ct. und größer  

A          leicht steigend                         leicht nachgebend

B          konstant                                   konstant

C          leicht steigend                         konstant

 

0,47 – 0,99 ct.  

A          leicht steigend                          konstant

B          leicht steigend                          konstant

C          konstant                                    konstant

 

0,19 – 0,46 ct.  

A          konstant                                   leicht nachgebend

B           konstant                                   leicht nachgebend

C          schwächer                                leicht nachgebend

 

0,07 – 0,18 ct.  

A          konstant                                   leicht nachgebend

B          schwächer                                nachgebend

C          schwächer                                nachgebend

 

kleiner als 0,07 ct.  

A          konstant                                   nachgebend

B/C      schwach                                   nachgebend

 

Stufe A = hoher Farb- und Reinheitsgrad

Stufe B = mittlerer Farb- und Reinheitsgrad

Stufe C = geringer Farb- und Reinheitsgrad

 

 

Opake Steine

Lapis Lazuli

Standardmaterial von Lapis Lazuli gibt es ausreichend. Auch die Nachlieferung aus Afghanistan läuft problemlos. Engpässe gibt es nur in den feinsten Qualitäten.

Achate

Rohware ist genügend vorhanden. Die Rohstofflieferanten in Brasilien haben ebenfalls keine Probleme. Der Bedarf ist unverändert konstant.

Malachite

Durch die anhaltende Nachfrage findet sich Malachit wieder in den verschiedensten Ausführungen. Vor allem aus dem Kongo wird genügend Material importiert, zumeist aber nicht in Topqualitäten und somit nicht gut genug für die gestellten hohen Ansprüche.

 

Tigerauge

In aktuellen Kollektionen ist wieder Tigerauge zu finden. Die Nachfrage kann durch das große Angebot, welche viele Lager bieten, abgedeckt werden.

 

Rhodochrosite

Wie im Vorbericht erwähnt, gibt es für Rhodochrosit eine unveränderte Nachfrage auf dem europäischen Markt. In Asien besteht ebenfalls Nachfrage, allerdings wird der Stein auch in asiatischen Schleifereien verarbeitet.

Türkise

Die Nachfrage nach guten Qualitäten ohne Matrix besteht nach wie vor. Aus Altbeständen wird immer wieder Ware angeboten und deshalb kann der Bedarf einigermaßen abgedeckt werden.

 

Opale

Australien

Südaustralien

Nachdem so gut wie alle Opalsucher in Südaustralien in andere Arbeitsbereiche abgewandert sind, fallen die Opalfunde sehr spärlich aus. Die Felder um Mintabie und Lambina sind geschlossen und aus Andammoka kommen nur sehr kleine Funde. Nur noch um Coober Pedy herum sind vereinzelt Miningaktivitäten zu beobachten. Allerdings werden auch dort nur sehr wenige Rohsteine gefunden, so dass kaum helle Opalparcels auf den Markt kommen.

Queensland

Die Produktion in Queensland war gleichbleibend, allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau. Da auch in Queensland kaum noch Opalsucher tätig sind, wurden an den Fundstätten von Boulderopalen, Yowah-Nüssen und Koroit Matrix Opalen nur wenige Funde verzeichnet. Günstigere Opale sind dennoch genügend im Handel zu bekommen, nur gute Qualitäten in leuchtenden Farben werden immer seltener.

New-South-Wales

In den Mininggebieten in New-South-Wales ist die Situation unverändert und es gibt nach wie vor deutlich mehr Käufer als Opalsucher in Lightning Ridge. Die Nachfrage ist deutlich größer, als die sehr seltenen Funde. Die sehr raren und begehrten Schwarzopale erzielen auf dem Markt nach wie vor Spitzenpreise, Preistendenz steigend.

 

Mexiko

Bei feinen Qualitäten von opalisierenden Feuer- und Wasseropalcabochons gab es im letzten Jahr keine nennenswerten Funde, so dass feine Qualitäten extrem rar geworden sind. Facettierte Feueropale wurden im letzten Jahr ausreichend gefunden, so dass die Preise stabil sind. Feueropal Matrix wird auch nur in geringen Mengen in den Opalfeldern gefunden.

Äthiopien

Opale aus Äthiopien werden nach wie vor in ausreichenden Mengen angeboten. Da die äthiopische Regierung versucht, den illegalen Export zu stoppen, wird der Markt nicht mehr überflutet. Allerdings sind weiterhin sehr große Mengen im Markt zu finden. Die Preise tendieren daher eher nach unten.

Peru

 Durch die Erweiterung der besten Pinkopalminie Perus wird weiterhin sehr schönes Rohmaterial gefunden. Auch wird immer wieder schönes Rohmaterial der blauen Andenopale angeboten, so dass die Versorgung mit diesen Opalen unverändert ist.

Perlmutt

Zum Vorbericht gibt es keine großen Veränderungen. Gute weiße Qualitäten sind nach wie vor gefragt und bereiten Probleme bei der Beschaffung. Normale, d.h. qualitativ durchschnittliche Ware gibt es im ausreichenden Maße.

 

Rohsteine

Aquamarine

Gegenwärtig wird wenig Rohware gefunden und das Angebot von guten Qualitäten ist sehr gering. Insbesondere farbintensive, saubere Rohware ist nur vereinzelt erhältlich. Helle Steine sind am Markt vorhanden, wobei die Nachfrage hierfür allerdings eher verhalten ist.

Tsavorite

Gegenüber den vorherigen Berichten gibt es keine Veränderungen. Bedingt durch den von Tansania verhängten Exportstopp von Rohware ist immer noch keine gute Ware erhältlich.

 

Tansanite

Durch das Exportverbot von Rohware aus Tansania ist die Situation sehr unsicher. Es bleibt abzuwarten, ob die Preise ansteigen werden oder ob die Nachfrage zurückgehen wird. Hoffen wir, dass sich in nächster Zeit etwas ändert, sodass wieder Rohsteine eingekauft werden können.

Peridots

Aus Pakistan ist in guter Qualität wenig Rohware erhältlich. Cabochon-Ware und kleinere Steine werden angeboten, wobei hierzu allerdings die Nachfrage fehlt.

Turmaline grün, rosa, rot

Turmalin-Rohware aus Afghanistan ist relativ teuer geworden. Die Funde aus Afrika sind eher rückläufig. Es ist zwar Ware erhältlich, aber nicht in guten Qualitäten.